Pashtriku.org, 27. 06. 2014 – (Nach einem Artikel von Rexhep Kastrati, übersetzt von Dr. Kurt Gostentschnigg) – Gazmend Freitag hat soeben seine vierte Ausstellung mit dem Thema “Albanische Impressionen” in der “Osteria Allora” in Wien eröffnet, eine weitere erfolgreiche in den österreichischen Kunstgalerien.
Der albanische Maler aus Kosova, Gazmend Freitag, lebt und arbeitet seit einiger Zeit in Österreich, wo er nach und nach die Leiter des Erfolgs und der Bestätigung hochklettert. Seine Kunst ist inzwischen in zahlreichen Medien vorgestellt worden, wobei immer wieder betont wird, dass dieser Maler, obwohl er in Linz, Österreich, lebt und wirkt, seine Motivation und künstlerischen Themen auch in Kosova findet.
Und tatsächlich, wenn man seine künstlerischen Werke sieht (www.gazmendfreitag.net) – sei es Malerei, sei es Grafik -, erblickt man viele heimatliche Landschaften des Prizrener Raumes. Seine Beziehung zu Kosova und seinem Geburtsort ist eine zutiefst emotionale und zudem Ausdruck des Stolzes auf die Geschichte der albanischen Nation und auf die Schönheit der albanischen Natur. Deshalb hat er auch die Ura e Gurit auf Leinwand verewigt, den Teil Prizrens mit den charakteristischen Handwerkerläden und der malerischen Umgebung. Obgleich geboren am 25. Mai 1968 in Pataqan i Poshtëm in der Gemeinde Rahovec, Stadtbezirk Prizren, so hat er doch seit 1990 mehr als sein halbes Leben in Deutschland und Österreich verbracht, und die Sehnsucht nach der Heimat und seinem Land verbindet ihn emotionell mit allem Schönen und Guten derselben.
In seiner Kunst kommen nicht nur albanische Motive und Themen vor, denn er behandelt das universelle Schöne, und zwar anhand moderner ästhetischer Konzepte. So findet man in vielen von Freitags Werken Motive aus Österreich und anderswo, stets zur künstlerischen Gestaltung des Schönen in der Natur und im Menschen.
Die ästhetische Wahrnehmung der Wirklichkeit und noch mehr deren ästhetische Übertragung haben dazu geführt, dass Freitag vor allem Landschaftsbilder und Porträts hergestellt hat. Das rückt ihn in die Nähe des magischen Realismus. Sich selbst betrachtet der Maler als einen impressionistischen Realisten im Sinne eines Synkretismus von Realismus und Impressionismus.
Freitag setzt sich immer mehr als nicht nur in Österreich geschätzter und erfolgreicher moderner Künstler durch, weil er sich mit seinem Talent nach und nach als ein besonderer Vertreter der zeitgenössischen Kunst etabliert.
Das bestätigt unter anderem seine Präsenz mit Bildern und Grafiken in persönlichen und kollektiven Ausstellungen, in deren Rahmen er von Kunstliebhabern und albanischen und österreichischen Medien gleichermaßen gewürdigt wird.
Der Maler hat bisher folgende persönliche Ausstellungen realisiert: 2008 auf der “Messe in Peuerbach”; 2008 im “Atrium” in Bad Schallerbach sowie 2013 in der “Galeriehalle” in Linz. Er hat ebenso an folgenden kollektiven Ausstellungen teilgenommen: 2013 mit der Gruppe der Malervereinigung “Palette Kunstforum Oberösterreich” im Café Kronenberg in Scharten; 2013 in der Galerie “Kunstraum” in Wien; 2013 an der Kunstakademie Wien und 2013 im Rahmen des “European Art Festival” in Linz.
Neben Landschaftsbildern und Porträts als Gattungen der malerischen und grafischen Kunst hat die Aktstudie einen großen Stellenwert in Freitags künstlerischem Schaffen. Er hat sich ihr so sehr verschrieben, dass er zur Zeit sogar an einem diesbezüglichen Lehrgang an der Kunstuniversität Linz teilnimmt. In dieser Hinsicht scheint der albanische Maler dem Beispiel Pablo Picassos zu folgen, welcher einer seiner bevorzugten Maler ist.
Eine weitere künstlerische Gattung, der er sich gerne widmet, ist das Stillleben. So kann man sagen, dass er die Gestaltung der Themen seines Schaffens anhand von Landschaftsbildern, Porträts, Aktstudien und Stillleben verwirklicht. In der letzten Zeit hat Freitag begonnen, auch illustrative Arbeiten für Erzählungen und Bücher zu übernehmen, womit er einen neuen Schritt zur Erweiterung seiner vielfältigen künstlerischen Tätigkeit unternommen hat.
Wenn es um die inneren, typologischen und strukturellen Aspekte seiner Kunst geht, darf nicht unerwähnt
bleiben, dass er mit Öl und Tusche zahlreiche Bilder und Grafiken geschaffen hat, welche sich durch die charakteristische Komposition, die Harmonie des Raumes und des ästhetischen Inhalts sowie den harmonischen Einsatz der Farben und des Helldunkels auszeichnen.
Der Einfluss des Impressionismus ist offensichtlich, obwohl es Freitag gelingt, sich mit Originalität als ein formierter und bekannter Maler in der Welt der modernen Kunst zu präsentieren. Dabei bezeugt er eine solide Kenntnis der Kunst nicht nur in Österreich. Seine bevorzugten Maler sind Ibrahim Kodra, Budim Berisha, Pablo Picasso, Henri Matisse, Edgar Degas, Lucian Freud und andere, alles albanische und weltweite Künstler, deren Berühmtheit von den Kunstliebhabern und der Kunstkritik anerkannt wird.
In diesem Zusammenhang ist es nur natürlich, dass Freitag inzwischen Kontakte zu verschiedenen MalerInnen in und außerhalb Österreichs geknüpft hat, sei es in Form persönlicher Kontakte, sei es in Form elektronischer Kommunikation. Ich betone diese Tatsache, weil das Anwachsen solcher Kontakte mit KollegInnen auch ein Ausdruck von deren Wertschätzung für seine Kunst und von seiner immer größeren Anerkennung in Künstlerkreisen ist.
Die Kunst ist klarerweise eine dynamische Tätigkeit mit interpersonalen und extrapersonalen Beziehungen, welche sich in der Kunst selbst als ästhetische Lebhaftigkeit widerspiegeln und bei der weiteren Knüpfung von menschlichen und beruflichen Kontakten behilflich sind. Und genau das tut Freitag mittels der künstlerischen Kommunikation zum Wohle seiner Kunst und der Kunst im Allgemeinen.
Freitag leistet außerdem einen großen Beitrag zum kulturellen Leben der AlbanerInnen in Österreich, sei es durch seine Teilnahme an den Aktivitäten des Bundes albanischer Schriftsteller und Kulturschaffender “Aleksandër Moisiu”, sei es durch die von diesem Bund herausgegebene Anthologie “Illyricum”, in welcher auch einige seiner Werke abgebildet sind. Diese Anthologie ist zuerst auf Albanisch und später auch in deutscher Übersetzung erschienen und dadurch dem breiten österreichischen Publikum nahegebracht worden.
Freitags regelmässige Teilnahme am kulturellen Leben der AlbanerInnen in Österreich ist nicht nur Ausdruck seiner emotionalen Bindung zum Vaterland und zur albanischen Nation, sondern auch Ausdruck seines Willens, so viel wie nur möglich dazu beizutragen, dass die AlbanerInnen in Österreich und auf der ganzen Welt nicht nur
als Arbeitskräfte bekannt sind, sondern auch als Produzenten kultureller Werte und als Organisatoren verschiedener kultureller Veranstaltungen. Deshalb hat er auch an vielen von albanischen KünstlerInnen organisierten literarisch-künstlerischen Treffen teilgenommen, auch an solchen, welche gemeinsam mit österreichischen KünstlerkollegInnen auf die Beine gestellt worden sind. So hat er erst kürzlich am 20. Januar dieses Jahres im Rahmen einer solchen Veranstaltung in der “Osteria Allora” in Wien seine vierte persönliche Ausstellung “Albanische Impressionen” eröffnet, welche bis zum 20. Februar des laufenden Jahres zu sehen sein wird.
Die Tatsache, dass dieser Maler eine persönliche Ausstellung in einer der bekanntesten Galerien Wiens eröffnen darf, noch dazu als Ausdruck der albanischen Kunst, macht diese Ausstellung als eine würdige Präsentation der albanischen Kunst im Besonderen und der albanischen Kultur im Allgemeinen noch bedeutender. Freitag ist also
auf dem besten Wege, sich als ein Maler mit albanischem Charakteristikum in die moderne Kunst Europas und der Welt einzureihen. Daher ist auch das Interesse an dieser Ausstellung, welche nicht nur den Maler Gazmend Freitag, sondern auch die gesamte albanische Kunst repräsentiert, dementsprechend groß. (Rexhep Kastrati, 20.01.2014)
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